Viele Redaktionen und auch Gremien bei den öffentlich-rechtlichen Sendern sind von Zeit zu Zeit sauer: "Die nervt" wird dann nicht nur hinter vorgehaltener Hand geseufzt. "Die" ist Maren Müller. Seitdem sie in Leipzig ihre sogenannte "Ständige Publikumskonferenz der öffentlich- rechtlichen Medien" gegründet hat, überzieht sie die Sender mit Beschwerden an der Berichterstattung. Schwerpunkt ihrer Kritik ist die Berichterstattung zum Ukraine-Konflikt, aber auch viele andere Themen hat sie im Visier. Maren Müller kann den Ärger der Sender nicht verstehen. Schließlich erfülle sie doch nur eine Aufgabe, die eigentlich jede/r wahrnehmen sollte und könnte: Das kritisch zu begleiten, was von einem System produziert wird, welches von allen finanziert wird. Und im übrigen sei sie häufig nur die "Absenderin" der Beschwerden. Formuliert hätten es andere kritische Beobachter/innen. Alle Eingaben stellt sie auf ihrer Homepage online - mit den Antworten der jeweils betroffenen Sender. Sie liefert so einen interessanten Einblick über das Verhalten von Sendern, die kritisiert werden. Zugleich aber offenbart die Lektüre auch, dass nicht jede Beschwerde überzeugend und nachvollziehbar klingt. Heute, bei der Jahrestagung von netzwerk recherche, treffen sich die "Kontrahenten" erstmals direkt - zu einer sicher spannenden Diskussion.